Bereits seit einigen Wochen ist das Leben und Arbeiten im Konrad-Manopp-Stift von den Schutzmaßnahmen vor dem Coronavirus geprägt. Vielfach erreichen uns interessierte Nachfragen, wie es uns und unseren Bewohner*innen mit der aktuellen Situation geht. Wir möchten Ihnen hierzu nachfolgend gerne einen kurzen Einblick in den aktuellen Alltag im Konrad-Manopp-Stift geben.
Lebensqualität, Begegnung, positive Kontaktmomente – dies sind die Leitmotive unserer täglichen Arbeit in der Keppler-Stiftung. In diesen herausfordernden Tagen sind wir alle dazu aufgefordert, diese Leitmotive neu zu definieren. Viele bis dato liebgewonnene Gewohnheiten wie der regelmäßige Besuch von Angehörigen oder Ehrenamtlichen sind zum Schutz vor dem Corona-Virus seit nunmehr gut sechs Wochen und auch bis auf Weiteres nicht möglich. Und doch setzen wir als Einrichtung alles daran, für unsere Bewohner*innen das Beste aus der Situation zu machen.
Im Konrad-Manopp-Stift haben wir bereits Mitte März und bis auf Weiteres alle Betreuungsangebote ausgesetzt, bei denen Bewohner*innen unterschiedlicher Wohnbereiche zusammenfinden. Stattdessen bieten unsere Mitarbeiter*innen in der Pflege und Betreuung wohnbereichsbezogen vielfältige Aktivitäten an: Gymnastik, Sturzprophylaxe, gemeinsames Singen, Basteln, Vorlesen, Spielen oder auch einfach da sein und Zuhören. Was natürlich fehlt, sind die Besuche der Angehörigen und Ehrenamtlichen. Diese versuchen wir durch verstärkte Einzelbetreuungen zu kompensieren. Seit einigen Tagen haben wir zudem nun die Möglichkeit zur Videotelefonie über Skype eingerichtet, die es ermöglicht, dass unsere Bewohner*innen ihre Angehörigen „digital sehen“ können.
Um unseren Bewohner*innen wieder Bewegung an der frischen Luft zu ermöglichen, haben wir Mitte April unseren „Corona-Garten“ eingerichtet. Hierzu haben wir einen Teil unserer Gartenanlage umzäunt, sodass unsere Bewohner*innen wieder frische Luft und Sonne tanken können, jedoch gleichzeitig vor Kontakten von außen geschützt sind. Auch für unseren „Corona-Garten“ haben wir detaillierte Regelungen getroffen, die verhindern, dass dort Bewohner*innen unterschiedlicher Wohnbereiche in Kontakt miteinander kommen.
Die Verankerung und der intensive Kontakt mit verschiedenen Akteuren im Sozialraum und im örtlichen Gemeinwesen war bislang eines der zentralen Leitmotive des Konrad-Manopp-Stifts. Mit Beginn der Corona-Pandemie waren wir aufgefordert, auch hier neue Wege der Begegnung und des Kontakts zu entwickeln. So hält Pfarrer Stegmann zwei Mal in der Woche mit einem Megafon einen Gottesdienst in unserem Garten und unsere Gemeindereferentin Frau Engling übersendet uns regelmäßig per Mail geistliche Impulse zum Mutmachen und Innehalten. Unsere Begegnungsclownin Moki verzaubert unsere Bewohner*innen einmal in der Woche mit einer kreativen Vorführung in unserer Gartenanlage. Ebenso freuen wir uns über all die Zuschriften, die uns als Resonanz auf die Aktion „Briefe gegen die Einsamkeit“ der Schwäbischen Zeitung regelmäßig erreichen. Dies alles sind schöne, positive Kontaktmomente, die uns und allen Bewohner*innen in diesen herausfordernden Zeiten, viel Kraft, Anregung und Abwechslung, genauso wie Trost und Geborgenheit schenken. Hierfür sagen wir bereits jetzt herzlichen Dank!
Unter unseren Bewohner*innen herrscht insgesamt eine ruhige und gefasste Stimmung. Natürlich werden die Angehörigen vermisst, aber umso größer ist die Freude dann, wenn wieder ein Brief, eine elektronische Grußpost oder ein Anruf der Lieben ins Haus flattert. Eine unserer Bewohnerinnen brachte einen ermutigenden Gedanken zum Ausdruck: „Wir haben in unseren Leben schon so viel anderes erlebt und überstanden, da schaffen wir das jetzt hier auch!“. Insbesondere die Einrichtung unseres „Corona-Gartens“ hat unseren Bewohner*innen wieder Auftrieb gegeben. Mit Spannung und Neugier wurde der Aufbau der Garten-Umzäunung von den Panorama-Fenstern aus beobachtet. Es lag Vorfreude in der Luft – endlich wieder frische Luft und Sonne im Gesicht spüren zu können.
Alle unsere Mitarbeiter*innen geben ihr Bestes, um unseren Bewohner*innen in dieser schwierigen Zeit ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern und ihnen Mut, Zuversicht und Fürsorge zu schenken. Und doch wird deutlich, unter welcher besonderen Verantwortung wir für die uns anvertrauten Bewohner*innen stehen. All‘ die Zeichen der Verbundenheit, die uns von vielen Angehörigen erreichen, geben uns täglich neue Kraft und Energie, dieser Aufgabe gerecht zu werden. Räumlich getrennt und doch verbunden – getreu diesem Motto werden wir die herausfordernden Zeiten gemeinsam meistern. Bereits jetzt ganz herzlichen Dank an alle, die uns dabei auf so vielfältige Weise unterstützen!
Nachfolgend haben wir für Sie einige Artikel der Schwäbischen Zeitung bereitgestellt, in denen über die verschiedenen Betreuungsangebote in unserer Einrichtung berichtet wird.
Hier können Sie die Artikel downloaden:
>> Schwäbische Zeitung Flöttenspielerinnen
>> Schwäbische Zeitung Corona Garten